Von der Magie des Neuanfangs

Es ist endlich Frühling da draußen. Ich mag es sehr zu sehen, wie die Tage immer länger und der Himmel immer blauer wird. Morgens, wenn die ersten Sonnenstrahlen unter den Gardinen hervorblitzen, habe ich dieses freudige Kribbeln im Bauch – ein neuer Tag, ein kleiner Neuanfang. 

Es gibt da so eine alte Redewendung: “Alles neu macht der Mai.” Denn der sogenannte Wonnemonat Mai steht für das Aufblühen der Natur und Aufbruchstimmung – und genau die macht sich gerade auch bei Fine und mir breit. Denn es gibt Neuigkeiten und zwar große: Fine und ich wagen beide beruflich einen Neuanfang. 

Beruflicher Neuanfang = erster Schultag

Ein beruflicher Neuanfang ist ein wenig wie der allererste Schultag oder der erste Tag nach den großen Ferien. Und nächste Woche ist es also soweit: Das erste Mal nach zwei Jahren Pandemie werde ich wieder in einem richtigen Büro arbeiten. Ich werde meine neuen Kolleg*innen kennenlernen, ich werde neue Kund*innen treffen und meinen Alltag neu strukturieren. Und was soll ich sagen – ich freue mich sehr darauf! Die lange Zeit von Homeoffice, Kurzarbeit, Weiterbildung ist damit passe und das fühlt sich jetzt gerade sehr richtig an. I am ready. In meinem Lieblingsgedicht Stufen von Hermann Hesse heißt es:

“Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …“

– Hermann Hesse, Stufen

Und genau diese Magie des Neuanfangs spüre ich gerade – Frühjahrsputz und Frühjahrsmüdigkeit aside.

Kein Neubeginn ohne Zweifel im Gepäck

Natürlich sind da auch ein wenig Unsicherheit und Zweifel, wie dieser berufliche Neuanfang wohl so werden wird. Neben dem mulmigen Gefühl in der Magengegend gibt’s da auch diese gemeinen inneren Kritiker*innen (aka Norbert bei Anya, Ingrid bei Fine), die sich natürlich auch zu Wort melden. Gerade dann, wenn man die beiden am wenigsten gebrauchen kann, sind sie plötzlich da. Wie aus dem Nichts stehen sie mit ihrer negativen Meinungsmache und ihrer miesepetrigen Propaganda auf der Matte:

“Was, wenn du es nicht schaffst? Was, wenn der Job einfach nicht so ist, wie du ihn dir vorstellst?”

– Norbert, innerer Kritiker

fragt Norbert, immer und immer wieder. “Vielleicht passt der neue Job gar nicht zu dir. Erfüllung im neuen Job? – Wohl eher Ciao Kakao als Hello World,” legt Ingrid nach. 

Gemeinsam neu anfangen

Was dagegen hilft: darüber reden, sich austauschen und versuchen, den Druck rauszunehmen. Das Gute an der Situation ist, dass Fine und ich quasi im gleichen Boot sitzen. Wir beiden wagen den Neubeginn. Zwar jede für sich, aber dennoch gemeinsam. Das Wissen, dass wir uns gemeinsam durch die Einarbeitungszeit schlagen werden, Höhen und Tiefen dabei teilen können empfinde ich als außerordentlich tröstlich. You are not alone, ein Satz der mich immer und immer wieder durch die unterschiedlichsten Lebenssituationen trägt. Und auch dieses Mal wieder mit dabei ist.

Glaub’ nicht alles, was du denkst!

Ein weiterer Satz, über den ich in den letzten Monaten gestolpert bin, stammt von Kurt Krömer – der übrigens gleichzeitig auch der gleichnamige Titel zu seinem Buch ist – und ich mag ihn sehr: Du darfst nicht alles glauben, was du denkst. Und genau das versuche ich mir zu sagen, wenn Norbert mal wieder loslegt und auch Ingrid in Fines Kopf mal wieder für ordentlich Verwirrung sorgt. Wie können wir denn Neues wagen, wenn wir nicht einmal damit anfangen? Woher sollen wir wissen, ob wir das alles hinbekommen, wenn wir es nicht beginnen lassen? Wir können wir wachsen und neue Erfahrungen sammeln, wenn wir nicht mutig sind und den Neustart wählen? In diesem Sinne: Kopp aus und auf die Magie des Neubeginns vertrauen. 

Wie ist das bei euch mit dem beruflichen Neuanfang? Habt ihr schon einmal euren Job gewechselt und dann ganz neu angefangen? Wie seid ihr mit der Situation umgegangen? Habt ihr Tipps zum Neubeginn? Wir freuen uns auf den Austausch in den Kommentaren oder auf Instagram.

©Photos by Leighann Blackwood on Unsplash. Thank you!